Künstliche Intelligenz und die Maklerbranche

Die Zukunft beginnt jetzt!

  Lesezeit: 4 Minuten

Künstliche Intelligenz ist auch aus der Versicherungswelt nicht mehr wegzudenken. Und das ist gut so! Denn nicht nur große Konzerne, sondern auch Versicherungsmakler können von den schlauen Helfern profitieren – wenn sie richtig angewendet werden. Damit Ihr up to date seid, geben wir Euch einen Überblick über die generellen Entwicklungen und zeigen Euch drei Top-KI-Tools für den Berufsalltag.

Versicherungsmakler bei der Arbeit

Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Wirtschaft.

200 Mrd. Dollar Umsatz hat der KI Markt 2023 weltweit erziehlt.
Der 30. November 2022 markiert einen revolutionären Umbruch: An diesem Tag wurde das KI-Tool ChatGPT vorgestellt – und hat seitdem in der Spitze 150 Millionen Besuchern pro Monat Frage und Antwort gestanden.

Nach diesem Durchbruch ist eine Flut an KI-Anwendungen entstanden. Manche für breit gefächerte Zielgruppen, andere für spezielle Bedürfnisse. So können Nutzer sich heute lizenzfreie Musikstücke komponieren, einen individuellen Trainingsplan gestalten oder ein lippensynchrones Video in einer beliebigen Fremdsprache erstellen lassen. Doch neben diesen technischen „Spielereien“ leisten moderne KIs natürlich noch viel mehr. Schon jetzt trägt Künstliche Intelligenz dazu bei, den Berufsalltag vieler Menschen effizienter, produktiver und weniger monoton zu machen.
Nicht nur wächst die Anzahl der Tools exponentiell, auch die Fähigkeiten der einzelnen Programme entwickeln sich rasant – und damit die wirtschaftliche Bedeutung. Im Jahr 2023 hat der Markt für Künstliche Intelligenz weltweit über 200 Mrd. Dollar umgesetzt. Für 2030 prognostiziert Next Move Strategy Consulting einen Umsatz von 1.847 Mrd. Dollar.
Das wird sich auf alle Branchen auswirken. Einige Beispiele:
    • Der Automobilsektor wird durch autonomes Fahren das Prinzip Individualverkehr komplett neu erfinden.
    • Der Agrarsektor wird durch intelligente Bewässerung und Düngung sowie Krankheits- und Schädlingsbekämpfung noch effizienter werden.
    • Der Gesundheitssektor wird durch personalisierte Medizin und günstige Grundlagenforschung einen rasanten Wandel vollziehen.
Was bereits jetzt feststeht: Auch die Versicherungsbranche wird durch Künstliche Intelligenz revolutioniert.

Die Versicherungsbranche im KI-Umbruch

Der Boom Künstlicher Intelligenz macht auch vor der Versicherungsbranche nicht halt. Experten erwarten, dass insbesondere die Verarbeitung von Schadenforderungen in Zukunft von KI übernommen wird – von der Einreichung über die Wahrscheinlichkeitsprüfung bis zur Auszahlung. Das wird Prozesse beschleunigen, Kosten senken und die Kundenzufriedenheit erhöhen.
Auch im Hintergrund kann die KI viel leisten. Besonders wenn es darum geht, große Datenmengen im Detail aufzubereiten und präzise Schlüsse daraus zu ziehen. Hier wird dank moderner KI-Technologie viel passieren. So sehen Experten ein riesiges Verbesserungspotenzial im Underwriting.
Deshalb planen fast 65 Prozent der Versicherungsunternehmen, in den nächsten drei Jahren 10 Millionen Euro oder mehr in KI-Technologien zu investieren.

KI und die Chancen für Versicherungsmakler.

KI kann in großen Datenmengen Muster erkennen, Entscheidungen treffen und Probleme lösen – die Möglichkeiten scheinen fast grenzenlos. Doch gerade im Umgang mit neuen KI-Tools führen kleine Schritte am besten zum Ziel.
Glühbirne Icon

Unser Tipp für Makler

Lernt zunächst in einem ausgewählten Bereich die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz kennen und schätzen. Und erweitert dann Schritt für Schritt Euren KI-Horizont. Wer für jedes Tool direkt Experte sein möchte, dem drohen angesichts der Vielzahl von Anwendungen schnell Überforderung und Frustration.
Welche Tools sich zum Einstieg für Makler lohnen, haben viele Teilnehmer bereits am 17. Oktober 2023 bei unserer Digitalen Maklerwerkstatt – Beratung 4.0: Synergien zwischen Mensch und Maschine erfahren. Wer nicht dabei sein konnte, erhält hier einen Einstieg in die Welt der KI anhand von drei hilfreichen Tools für Versicherungsmakler. Diese wurden im Rahmen der Maklerwerkstatt präsentiert und eignen sich aufgrund ihrer einfachen Bedienbarkeit für den schnellen Einsatz im Arbeitsalltag.

KI-Tool 1: ChatGPT für Texte und Konzepte.

Wenig überraschend eröffnet die bahnbrechende KI ChatGPT von OpenAI diese Liste. Mit einem kostenlosen Account erhaltet Ihr Zugang zu GPT 3.5. Das besitzt zwar nur Wissen bis zum September 2021, doch das macht für Euren Alltag kaum einen Unterschied. Denn Ihr möchtet mit dem Chatbot nicht über das morgigeWetter sprechen, sondern schöne Texte und kluge Konzepte erstellen lassen.Wer es aktueller mag, kann für 20 Euro im Monat mit GPT 4.0 auch auf 2023er-Wissen zugreifen. Beide Versionen unterstützen Euch zum Beispiel bei:
    • Postings für (geschäftliche) Social-Media-Accounts
    • Texte für Kunden-E-Mails oder Newsletter
    • Konzepte und Timings Eurer nächsten Neukundenansprache
Der Einstieg ist einfach. Nach der Anmeldung kann man eine beliebige Frage oder Aufgabe in das Chatfenster schreiben. Fast, als würde man mit einem Menschen chatten. Diese Eingabe nennt man „Prompt“.Wie beim Umgang mit Menschen gilt auch hier: Je klarer eine Aufforderung ist, desto besser wird das Ergebnis. Bei ChatGPT hat es sich bewährt, dem Chatbot eine Rolle zuzuweisen, in der er denkt und schreibt – denn ein Werbeprofi schreibt andere Texte als ein Lyriker.
Ein Beispiel für einen derartigen Prompt:
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Du bist Werbeprofi mit über 20 Jahren Erfahrung. Schreibe bitte einen Post für Facebook, in dem die Notwendigkeit einer bKV verdeutlicht wird. Absender ist ein Versicherungsmakler, Empfänger sind Arbeitgeber als potenzielle Kundschaft. Drücke Dich klar und präzise aus, ende mit einem Call to Action, der die Aufforderung beinhaltet, ein Beratungsgespräch mit Dir zu vereinbaren.
Hier sehen wir den Prompt und die dazugehörige Antwort von ChatGPT:
Lasst am besten erst mal kleinere Aufgaben wie den besagten Facebook-Post oder die Kunden-E-Mail von ChatGPT erledigen. Dann bekommt Ihr ein Gefühl für die Möglichkeiten des Tools. Und die Grenzen. Denn man sollte immer kontrollieren, ob die Aussagen des Chatbots korrekt sind. Auch persönliche Kundendaten dürfen nie Teil eines Prompts sein. Der Datenschutz setzt hier ein klares Stoppschild. Welche Regeln ansonsten noch gelten, erfährt man am besten bei spezialisierten Juristen.

KI-Tool 2: Leonardo.ai für Bilderstellung.

Der Papst im Outfit eines Gangster-Rappers war im letzten Jahr ein besonders öffentlichkeitswirksames Beispiel für die Fähigkeiten moderner KI-Bilderstellung. Für Eure Arbeit benötigt Ihr sicher anderes Bildmaterial, aber die Möglichkeiten liegen auf dem Tisch.
In Zukunft braucht Ihr für Social-Media-Posts, Website oder Newsletter keine teuren Stockfotos minderer Qualität mehr – sondern nur ein gutes Tool und ein bisschen Übung. Wir stellen Euch hier das Tool Leonardo.ai vor, weil es schon in der kostenlosen Variante beeindruckende Ergebnisse liefert und auch für Anfänger kinderleicht zu bedienen ist. Auch hier steht der Prompt im Zentrum – der wieder so exakt wie möglich sein sollte. Beschreibt genau, was Ihr wo auf dem Bild sehen möchtet. Ein großes Plus von Leonardo: Auch deutschsprachige Texte versteht das Tool.
KI generiertes Bild von einem Versicherungsmakler
Das hier abgebildete „Foto“ wurde von der KI generiert. Der Prompt lautete: „Versicherungsmakler, lächelnd, glücklich, 4k, 8k”.
Im Gegensatz zu einigen anderen Bildgeneratoren bietet Euch Leonardo.ai einige Optionen – etwa die Auswahl der Bildgröße oder des Stils per Klick. Auch negative Prompts können hier eingegeben werden, also was man nicht auf dem Bild sehen möchte.
Bei der Bilderstellung ist ein wenig Geduld gefragt. Auch der cleverste Prompt muss nicht immer zum Wunschergebnis führen. Darum lohnt es sich zu Beginn, spielerisch an die Sache ranzugehen. Und sich von den Ergebnissen verblüffen zu lassen.

KI-Tool 3: trint für Transkription von Kundengesprächen.

Als Drittes präsentieren wir trint. Mit dieser KI verschriftlicht Ihr Kundengespräche ganz automatisch – inklusive Identifikation der Sprechenden oder optionaler Übersetzung in 54 Sprachen. So könnt Ihr Aussagen problemlos festhalten und abzeichnen lassen.
Trint kostet ab 44 Euro im Monat – für „Viel-Videocaller“ lohnt sich dieser Preis. Insbesondere im Hinblick auf die eingesparte Arbeitszeit. Auch hier gilt: Probieren geht über Studieren. Auf derWebsite des Tools hat man die Chance, trint kostenlos zu testen.Worauf wartet Ihr also noch?
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KI-Tools und Trends: Mit unseren Fortbildungs-Events am Ball bleiben!

Wie es weitergeht? Das ist schwer zu sagen. Die KI-Technologie entwickelt sich rasend schnell. Um in diesem und anderen Bereichen immer auf dem Laufenden zu bleiben, verfolgt Ihr am besten die aktuellen Events aus unserer Website. Hier greifen wir die Top-Themen auf und erläutern sie im Detail – wie bei unserer Veranstaltung am 17. Oktober, als sich alles um KI und Co. gedreht hat.
Bis das nächste Event des Versicherungskammer Maklermanagements vor der Tür steht, bieten wir Euch bereits hier einen Überblick zu den wichtigsten Trends im Themenfeld Künstliche Intelligenz für das Jahr 2024:
1.
Die KI wird Euch zunehmend repetitive und standardisierte Büroarbeiten (Textkorrektur, einfache Berechnungen, monotone Excel-Arbeit etc.) abnehmen.
2.
Die KI wird einfache Anfragen Eurer Kunden in Zukunft schnell und autonom beantworten. Intelligente Chatbots sind das Trendthema 2024.
3.
Die KI wird Euch bei einer noch individuelleren und professionelleren Kundenansprache unterstützen (durch personalisierte Mailings, individuelle Ansprachekonzepte usw.).
All diese Trends laufen auf ein Ergebnis hinaus: Als Makler werdet Ihr noch mehr Zeit für das Wesentliche haben. KI schafft Euch Freiräume, um die persönliche Beziehung zu Kunden zu pflegen und diesen fachlich hochwertige Beratung anzubieten. Denn bei aller KI-Euphorie gilt: Das freundliche und kompetente Kundengespräch auf Augenhöhe wird keine Künstliche Intelligenz dieser Welt ersetzen.
Veröffentlicht am 10. Januar 2024

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