„Zahnzusatzversicherungen sind ein Produkt, das die Leute aktiv nachfragen”

Versicherungsexperte Maximilian Waizmann im Interview

  Lesezeit: 4 Minuten

Eine Zahnzusatzversicherung ist heute weit mehr als nur eine Absicherung für den Notfall. Sie schließt Versorgungslücken, die die gesetzlichen Krankenkassen nicht abdecken, und sorgt für finanzielle Sicherheit bei teuren Behandlungen. Seit über 15 Jahren hilft Maximilian Waizmann seine Kunden, die besten Tarife für ihre Bedürfnisse zu finden. Im Interview erklärt er, warum die frühzeitige Absicherung entscheidend ist und warum das Thema Zahnzusatzversicherung auch für Makler eine lohnende Nische darstellt.

  • Maximilian Waizmann

    MAXIMILIAN WAIZMANN

    Zahnzusatzversicherung Experte

    Maximilian Waizmann ist Gründer von „Zahnzusatzversicherung Experten“ und seit 15 Jahren auf die Zahnzusatzversicherung spezialisiert.

Magst du zum Einstieg ein paar Worte zu dir sagen? Was war dein Weg in diese Nische?

Maximilian Waizmann: Das ist eigentlich schnell erklärt. Ich habe nach dem Abitur eine Bankausbildung gemacht, danach noch ein halbes Jahr dort gearbeitet. Aber dieser Verkaufsdruck - “noch fünf Bausparverträge und fünf Kreditkarten diese Woche” - das war nichts für mich. Mein Vater hatte damals schon ein Projekt im Bereich Zahnzusatzversicherungen. Darüber bin ich in das Thema hineingerutscht und habe etwa 1-2 Jahre am Projekt Waizmanntabelle mitgearbeitet, die ja sicherlich auch vielen ein Begriff ist. Aber Vater und Sohn in einer Firma, das war auf Dauer nicht ganz einfach.
Deshalb haben meine Frau Sandra und ich 2009 unser eigenes Unternehmen gegründet: die Versicherungsmakler Experten GmbH, mit dem Portal „Zahnzusatzversicherung-Experten.de“. In diesen rund 17 Jahren haben wir erfolgreich bereits über 40.000 Verträge im Bereich Zahnzusatz vermittelt und sehr viele Kunden unabhängig beraten.

Was fasziniert dich an genau diesem Nischenprodukt?

Maximilian Waizmann: Es ist ein Produkt, das die Leute aktiv nachfragen, anders als Altersvorsorge oder Lebensversicherung, die man eher „verkaufen“ muss. Bei Zahnzusatzversicherungen ist der Bedarf oft konkret erlebbar: Ein Zahnarztbesuch macht schnell klar, wie teuer Behandlungen sein können.

Arbeitet ihr auch direkt mit Zahnärzten zusammen?

Maximilian Waizmann: Ja genau, wir versuchen, mit vielen Zahnärzten zusammenzuarbeiten und diese als Empfehlungsgeber eben zu gewinnen. Die größte Herausforderung dabei: Viele Menschen kommen erst, wenn sie ein konkretes Problem haben. Also, wenn der Zahnarzt eine größere Behandlung machen will und sie noch keine Zusatzversicherung haben. Dann ist es aber oft schon zu spät.
Natürlich gibt es auch Kunden, die vorausschauend denken. Viele schließen frühzeitig ab - etwa, weil sie regelmäßige Prophylaxe nutzen. Eine professionelle Zahnreinigung kostet zum Beispiel rund 200 € im Jahr und macht den Nutzen sofort spürbar.
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“Die größte Herausforderung ist, dass viele Kunden erst dann nach einer Zusatzversicherung fragen, wenn sie schon ein konkretes Problem haben. Dann ist es oft zu spät.“

Was hältst du als Makler von der Tarifreihe „ZahnPRIVAT“?

Maximilian Waizmann: Ich empfehle sie sehr gerne. Sie ist leistungsstark, transparent und ohne versteckte Einschränkungen. Das ist ein echter Pluspunkt.  Natürlich bedeutet das auch: Sie ist teurer kalkuliert und dadurch im Onlinegeschäft manchmal schwerer zu verkaufen, weil dort der Preis eine wichtige Rolle spielt.
Besonders positiv finde ich eure Kindertarife. Da seid ihr leistungsmäßig ganz vorne  dabei. Auch wenn ihr nicht die günstigsten seid, überzeugen sie durch Qualität und das kommt bei den Eltern an.

Wie ist das bei Kindern – wann ist eine Zahnzusatzversicherung wirklich sinnvoll?

Maximilian Waizmann: Idealerweise im Alter zwischen fünf und sieben Jahren, also bevor der Zahnwechsel vollständig abgeschlossen ist. Je älter ein Kind wird und die Milchzähne schon verloren hat, desto eher sieht man schon die Fehlstellung und desto eher hat natürlich der Zahnarzt auch, oft unwissentlich, schon etwas in der Akte vermerkt. Statistisch braucht jedes zweite Kind eine Zahnspange. Viele Versicherer übernehmen die Kosten nur, wenn der Versicherungsfall noch nicht eingetreten ist. Wenn beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden schon etwas dokumentiert wurde, ist es oft vorbei mit dem Versicherungsschutz. Viele Eltern kommen leider erst, wenn schon eine Behandlung angeraten oder begonnen wurde, dann ist es meist zu spät.

Was hat es mit den KIG auf sich?

Maximilian Waizmann: Wichtig sind hier die Kieferorthopädische Indikationsgruppen, kurz KIG. Sie zeigen auf einer Skala von 1 bis 5, wie schwer die Zahnfehlstellung ist, und entscheiden darüber, ob die gesetzliche Krankenkasse die Zahnspange bezahlt: Bei einer KIG 1 bis 2, also leichte bis geringe Fehlstellungen, gibt es keine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Kosten tragen die Eltern. Bei einer KIG 3 bis 5 greift die gesetzliche Krankenversicherung, allerdings nur für die “ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche” Standardversorgung. Unsichtbare Spangen oder innenliegende Brackets? Keine Kassenleistung! Das führt zu Mehrkosten von weiteren 1.500 bis 2.500 € für die Eltern.
Wichtig zu wissen: Auch bei KIG 2 besteht oft medizinisch oder optisch ein Behandlungsbedarf, aber die Kosten müssen die Eltern selbst tragen. Wir sprechen da von mehreren tausend Euro  –  meist 3.000 bis 7.000 € oder mehr.

Spielt das Thema Kreidezähne für euch auch eine Rolle?

Maximilian Waizmann: Ja, zunehmend. Das Krankheitsbild ist aber sehr unspezifisch. Manchmal betrifft es nur Milchzähne, manchmal bleibende Zähne. Es ist schwer vorherzusagen, ob weitere Zähne betroffen sein werden. Die Nachfrage der Eltern steigt aber deutlich.

Und was ist mit Erwachsenen, die z. B. später noch KFO-Behandlungen brauchen?

Maximilian Waizmann: Ein wichtiges Thema, aber sehr schwierig. Die meisten Versicherer leisten nur bei unfallbedingter Kieferorthopädie im Erwachsenenalter. Nur wenige Anbieter decken es auch ohne Unfall ab und selbst dann nur, wenn noch kein Befund dokumentiert wurde. 95 % der Anfragen, die wir zu dem Thema bekommen, laufen daher ins Leere.

Also frühzeitig versichern, lohnt sich. Was rätst du Eltern konkret?

Maximilian Waizmann: Früh informieren! Am besten sensibilisieren Zahnärzte die Eltern schon bei kleinen Kindern. Das passiert aber leider selten. Viele Eltern sagen später zu Recht: „Das hat mir keiner gesagt.“ Deshalb ist Eigeninitiative entscheidend - oder ein guter Tipp aus dem Bekanntenkreis.

Vielen Dank für das Gespräch!


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Veröffentlicht am 06. November 2025

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