Was Schweiz-Grenzgänger bei der Krankenversicherung beachten müssen 

Makler-Experte gibt Insider-Tipps für die Beratung

  Lesezeit: 4 Minuten

Geld verdienen in der Schweiz, wohnen in Deutschland – was verlockend klingt, wird schnell zur Herausforderung, wenn es um das Thema Versicherungen geht. Makler Tobias Tobisch hat sich auf die Beratung in diesem Bereich spezialisiert. Im Gespräch mit ihm beleuchten wir, was Grenzgänger in die Schweiz beim Thema Krankenversicherung beachten müssen, und zeigen, wie Makler mit passgenauen Lösungen und kompetenter Beratung punkten können.

Stockfoto Autobahn Richtung Schweiz
Jeden Morgen strömen tausende Deutsche über die Grenze zur Schweiz – sie ist mit Abstand das beliebteste Ziel für deutsche Grenzgänger. Rund 66.000 waren es Ende 2024, die Zahl hat sich in den letzten 20 Jahren verdoppelt – und der Trend hält ungebrochen an. Kein Wunder, denn dort locken nicht nur hohe Gehälter, sondern auch eine starke Währung. In Kombination mit dem Wohnsitz in Deutschland ergeben sich für viele Grenzgänger finanzielle Vorteile – gleichzeitig aber auch die Notwendigkeit, sich schnell und fundiert mit Themen wie Steuern, Sozialabgaben und der richtigen Krankenversicherung auseinanderzusetzen.

Makler Tobias Tobisch kennt diese Zielgruppe genau. Sein Spezialgebiet: die Absicherung von Grenzgängern im Raum Deutschland–Schweiz. Im Gespräch verrät er uns sein Insiderwissen.
  • Portrait Tobias Tobisch

    Tobias Tobisch

    Selbstständiger Makler bei der Grenzgänger Informations GmbH in Freiburg

    Seit fast 30 Jahren auf Grenzgänger Deutschland-Schweiz spezialisiert. 2024 wurde er für sein innovatives Konzept mit Gold bei dem Award Unternehmer-Ass 2024 in der Kategorie Maklerunternehmen ausgezeichnet.

    tobisch@grenzberatung.de

Was genau ist ein Grenzgänger?

Tobias Tobisch: Grenzgänger leben und arbeiten in einem besonderen Modell: Sie verbinden die Vorteile zweier Länder. In meinem Fall sind das zum Beispiel das attraktive Gehalt in der Schweiz und ein bezahlbarer Wohnsitz in Deutschland. Dieses Lebensmodell bietet viele Möglichkeiten, stellt aber auch besondere Anforderungen an die persönliche Absicherung.
Denn wer zwischen zwei Systemen pendelt, muss nicht nur den Arbeitsweg im Blick behalten, sondern auch Themen wie Krankenversicherung, Steuern und Sozialabgaben richtig einordnen. Besonders die Wahl der Krankenversicherung zählt zu den wichtigsten Entscheidungen und hier kommt es auf fundierte Beratung an.

Welche Möglichkeiten haben Grenzgänger bei der Wahl der Krankenversicherung?

Tobias Tobisch: Grenzgänger, die in der Schweiz arbeiten und in Deutschland wohnen, müssen sich innerhalb von drei Monaten nach Arbeitsbeginn für eine Krankenversicherung entscheiden. Diese Wahl ist bindend und kann später in der Regel nicht mehr geändert werden. Insgesamt stehen drei Optionen zur Verfügung, jede mit eigenen Vor- und Nachteilen.

Die erste Möglichkeit besteht darin, freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland zu bleiben. In diesem Fall entfällt jedoch der Arbeitgeberzuschuss, den gesetzlich Versicherte in Deutschland normalerweise erhalten. Das bedeutet, der Versicherte muss den vollen Beitrag selbst tragen. Da die Beiträge einkommensabhängig berechnet werden, kann das schnell teuer werden. Insbesondere bei hohen Schweizer Einkommen wird oft der Höchstsatz erreicht. Bei einem Monatslohn von 5.513 CHF und mehr liegt der monatliche Beitrag bei etwa 1.163 Euro.
Als zweite Möglichkeit kommt eine private Krankenversicherung (PKV) in Deutschland infrage. Diese Option steht Grenzgängern unabhängig vom Einkommen offen, da sie nicht der Jahresarbeitsentgeltgrenze unterliegen. Die Beiträge zur PKV richten sich nach individuellen Faktoren wie Eintrittsalter, Gesundheitszustand und gewähltem Leistungsumfang. Ein Wechsel zurück in die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland ist dann aber deutlich schwieriger und nicht immer möglich. Für viele junge, gesunde Arbeitnehmer mit hohem Einkommen kann die PKV jedoch eine finanziell attraktive Lösung sein.
Die dritte und in der Praxis am häufigsten gewählte Variante ist der Wechsel in die Schweizer gesetzliche Krankenversicherung. Rund 90 % der Grenzgänger entscheiden sich für dieses Modell. Bei Arbeitsaufnahme in der Schweiz sind sie zunächst automatisch dort pflichtversichert und können sich zwischen verschiedenen Schweizer Krankenkassen entscheiden. Ein großer Vorteil: Behandlungen sind sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland möglich. Besonders für Familien ist diese Variante attraktiv, da Ehepartner und Kinder in der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung verbleiben können. Zudem besteht bei dieser Variante ein Rückkehrrecht in die deutsche GKV. Die Beiträge sind in der Regel pauschal. Für eine 26-jährige Person mit einem Jahreseinkommen von 66.150 CHF beginnt der Beitrag bei etwa 216,70 CHF monatlich.
Jede dieser drei Optionen bringt unterschiedliche finanzielle und versicherungsrechtliche Konsequenzen mit sich. Umso wichtiger ist es, Grenzgänger frühzeitig und individuell zu beraten.

Welche Zusatzversicherungen würden Sie Grenzgängern empfehlen?

Tobias Tobisch: Besonders beim Wechsel in die Schweizer gesetzliche Krankenversicherung (KVG), also dem dritten Modell, ist ein zusätzlicher Krankenversicherungsschutz relevant, um die Versorgungslücken zu schließen.
Denn die günstige Grundabsicherung über das Schweizer KVG hat ihre Grenzen. Gerade im Bereich Pflege entstehen Lücken, die abgesichert werden sollten. Hier setzen die Produkte der Union Krankenversicherung (UKV) gezielt an.
Mit passenden Zusatzversicherungen (z. B. für Pflege, Zahn, Krankenhausaufenthalte) wie dem  ZahnPRIVAT, dem KlinikPRIVAT sowie dem PflegePRIVAT Premium der UKV, können Makler ihren Kunden individuelle Pakete schnüren, die deutlich über dem Niveau der deutschen GKV liegen – und das bei gleichzeitig überschaubaren monatlichen Beiträgen. Gerade für Grenzgänger mit langfristigem Planungshorizont bietet diese Lösung eine starke Kombination aus Sicherheit, Flexibilität und Preis-Leistung.
  • Portraitbild Jürgen Matterne

    Jürgen Matterne

    Account Manager

    "Das Deutsch-Schweizer Grenzgängermodell der UKV wurde speziell entwickelt für Grenzgänger, die zwischen Deutschland und der Schweiz pendeln und ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Dieses einzigartige Krankenversicherungsmodell bietet die Möglichkeit, die Vorteile beider Gesundheitssysteme optimal zu nutzen. Mit der UKV als zuverlässiger Partner an der Seite, profitieren Kunden von jahrzehntelanger Erfahrung und sicheren Zusatzerklärungen zum Antrag, die dir die Verbindlichkeit garantieren."

    Juergen.Matterne@vk-makler.de

Nischenmarkt mit besonderem Know-how

Die Beratung von Grenzgängern ist komplex, da zahlreiche Faktoren wie Wohnort, Arbeitsort, Familienstand und Gehaltsniveau eine Rolle spielen. Makler haben hier die Chance, ihren Kundinnen und Kunden mit fundierter Beratung Orientierung zu geben und ihnen den Weg durch die komplexe Grenzgängerthematik zu weisen.
Unser Tipp: Ziehen Sie bei Bedarf Spezialisten wie Tobias Tobisch hinzu oder sprechen Sie direkt mit Ihrem Account Manager aus dem Versicherungskammer Maklermanagement.
Veröffentlicht am 14. Juli 2025

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